Umsiedelung bei "hornissenschutz.ch - Andi Roost"

Wie Hornissen- oder Wespenvölker umziehen

Im Netz findet man verschiedene Filme und Beschreibungen über die Vorgehensweisen bei Hornissen- oder Wespenumsiedlungen. Diese sind teilweise nicht ganz unproblematisch, gar kritisch und sollten nicht unbedingt nachgeahmt werden. Wohl verstanden, sind nicht alle damit gemeint und auch nachfolgend vorgestellte Variante verspricht keine 100% Erfolgsquote! Sie ist jedoch vielfach erprobt und hat sich bewährt.
Nachstehend werden die Schritte einer Umsiedlung bei "hornissenschutz.ch - Andi Roost" beschrieben und diese können in der Umsiedlungsgalerie nachverfolgt werden. Unter den jeweils Grün kursiven Textpassagen befinden sich Bilder, welche durch Anklicken geöffnet werden können und die beschriebene Situation zeigen :

- Umsiedlungszeitraum bei Hornissen; Mitte Juni bis Ende zweite Woche August. Bei den übrigen Wespen kommt es jeweils auf die Art an; Kurzlebige Arten (vor allem Sächsische Wespe oder auch Haus-Feldwespe) von Anfang Juni bis max. Ende Juli, die langlebigen Arten (Deutsche Wespe und Gemeine Wespe) von Anfang Juni bis max. Mitte Juli!
Dieser Zeitraum kann sich saisonal und entwicklungsbedingt verschieben.

- Wo immer möglich, soll das Nest vor Ort verbleiben;
begründet damit, dass die Königin von sich aus den idealsten Ort ausgesucht hat,
auch wenn es uns manchmal unverständlich erscheinen mag.

- Es wird, wo immer möglich, Kontakt mit den betroffenen Personen
per eMail, Telefon oder vor Ort gehalten.

- Dort wo sich eine Königin den Rollladenkasten oder die Storennische ausgesucht hat, wird eine Umsiedlung empfohlen, sofern es der Meldezeitpunkt zulässt;
je früher gemeldet, desto besser!

- Solange die Königin noch alleine ist, wird eine Umsiedlung noch aufgeschoben;
denn, etwa 90 bis 95% der Nestgründungen erlöschen in der Anfangsphase!!

- Dort wo Arbeiterinnen die Königin entlasten und fliegen, kann ein Umsiedlungstermin vereinbart werden.

- Vor Ort werden die Flughornissen bzw. die Flugwespen am Nestzugang mit einer der speziellen Fangboxen eingesaugt und gekäfigt. Hierzu stehen unterschiedliche Boxtypen und Grössen zur Verfügung.

- Fliegen keine oder fast keine Flughornissen bzw. Flugwespen mehr, so kann das Nest geborgen werden; wenn möglich am Stück oder sonst aufgetrennt in mehrere oder einzelne Wabenteller.

- Wo immer möglich, werden Königin (NIE EINSAUGEN !!) und junge Arbeiterinnen auf den Waben belassen - sonst separat käfigen und sofort füttern.

- Das Nest wird unterm Dach eines Umsiedlungskastens eingebaut und gesichert - direkt oder mit Hilfe eines Einbaurahmens. Hierzu dienen gerippte Dübelstäbe Ø 6mm und Heisskleber zur Fixierung.

- Der Umsiedlungskasten wird gedreht, später eingefangene und separat gekäfigte Arbeiterinnen bzw. die Königin werden zugesetzt. Hernach wird bei den mobilen Fangbox die Zugschnur befestigt und die Freilassklappe entsichert.

- Die Fangbox wird vorsichtig auf das eingelegte Heu auf der Kotschräge in den Umsiedlungskasten eingestellt oder .

- Nachdem die Fangbox auf dem Heu steht und die Schnur durch den Türspalt gelegt ist, wird der Umsiedlungskasten komplett verschlossen und kontrolliert.

- Beim Einsatz einer Umsiedlungskiste "MODULAR" wird das Oberteil samt Nest auf die Fangbox gestellt und festgeschnallt.

- Mit der dichten Umsiedlungskiste "MODULAR" können die Flughornissen bei verschlossenem Schieber bereits am Umsiedlungsort wieder freigelassen werden. Ist der Fahrweg zum Aussiedlungsplatz länger, so erst auf halber Strecke den Schieber öffnen!

- Alles wird verladen und anschliessend zum Aussiedlungsplatz gefahren.

- Der im Vorfeld mit dem Forst abgeklärte Aussiedlungsplatz wird bezogen und der Aufhängerahmen am Baum angebunden.

- Der Umsiedlungskasten wird nun eingehängt und die Flugtiere aus der Fangbox durch ziehen an der Schnur oder des Schiebers ("MODULAR") freigelassen.

- Nach ca. 2 Minuten wird der Schutzkarton entfernt oder der Schieber am Einflugschlitz geöffnet ("MODULAR") und das dünne Papier gelocht. Die Arbeiterinnen beissen sich frei.

- Mittels Pendel- und Kreisflugbewegungen prägen sich die Arbeiterinnen die neue Situation der Nest- und Kastenumgebung ein. Alsdann folgt der erste Ausflug zur Jagd, zum Wasserholen oder zur Nahrungsaufnahme.

- Sobald die erste Arbeiterin in gerader Linie von ihrem Ausflug zum Kasten zurückkehrt, ist der Zeitpunkt nahe, die Fangbox zu entnehmen oder abzukoppeln ("MODULAR").

- Ist die Fangbox entnohmen, wird derVerschluss am Kotschlitz entfernt oder das Unterteil am Kastenoberteil ("MODULAR") angeschnallt.

- Anschliessend wird eine zusätzliche Futterteiggabe nahe des Kastens deponiert.

- Die erste Phase der Umsiedlung ist abgeschlossen!

- Ab Mitte August werden, wenn überhaupt notwendig, nur noch gut zugängliche Hornissennester umgesiedelt!

Man sieht bereits jetzt, dass eine Umsiedlungsaktion nicht ohne Weiteres und mit etwas mehr Aufwand verbunden ist, als das Abtöten eines Nestes bzw. Volkes. Abtöten hat jedoch zur Folge, dass die Jägerin ausgeschaltet wird und nun erst recht die unliebsamen Fliegen, Mücken, Bremsen und noch viele andere unbequeme Insekten mehr, sich freuen und Überhand nehmen, um uns Menschen zu belästigen! Und unsere Gesundheit vermehrt gefährtet ist.

Wichtig ist auch die genaue Schilderung bei einem Besuch bzw. einer Besichtigung vor Ort von Seite des Fachberaters bzw. des Umsiedlers (Hornissen-Experten und oder Wespen-Experten). Wie wird vorgegangen, wo liegen allenfalls die Schwierigkeiten, die Knackpunkte z. B. bei einem Rollladenkasten oder einer Storennische, was kann passieren, wenn der Verbleib des Hornissen- oder Wespennestes gewünscht wird und am Wichtigsten, es gibt eine Ansprechperson bei Fragen oder Komplikationen.

Der Materialpark zur Umsiedlung von Hornissen- und Wespenvölkern bei "hornissenschutz.ch - Andi Roost" :

Unterschiedliche Hornissen- und Wespenumsiedlungskästen stehen für die Tätigkeiten bzw.
Umsiedlungen zur Auswahl; so kann entsprechend der Situation ausgewählt werden

Das Komplettsystem, Hornissenumsiedlungskiste "MODULAR";
Umsiedlungskiste mit Aufhängerahmen links hinten und passender Fangbox vorne rechts

Auch das nötige Kleinmaterial zum Abfangen der Flugtiere oder den Nesteinbau
im Umsiedlungskasten hat sich während der Jahre zusammen getragen