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Historie der Dunkelbrüstigen Asiatischen Hornisse in der Schweiz (CH)

(Vespa velutina nigrithorax, nachstehend auch Vespa velutina nth. genannt)

Die Unterart von Vespa velutina wird auch als Thailändische Hornisse, Gelbbeinige Hornisse, Schwarze Hornisse oder medial allgemein als Asiatische Hornisse bezeichnet. Hingegen ist die Bezeichnung Riesenhornisse, Killerhornisse oder auch Asiatische Riesenhornisse gänzlich falsch!! Hierzu werden in den Medien dann auch falsche Bilder gezeigt, welche NICHT Vespa velutina nigrithorax zeigen. Seien Sie also skeptisch und hinterfragen Sie Mitteilungen oder Filme im Netz.

Die erste Vespa velutina nigrithorax wurde im Frühjahr 2017 im Jura (Schweiz) entdeckt und gefangen. Dabei handelte es sich um eine Königin dieser invasiven Unterart von Vespa velutina!

Daraufhin folgte ein Jahr (2018) ohne weitere Beobachtgungen, doch Bund und Kantone waren alarmiert. An dieser Stelle sei auch nochmals darauf hingewiesen, dass jede Sichtung oder Verdacht zu melden sei - Apiservice dankt für Ihr Mitwirken.

2019 folgte dann das erste Jahr mit Nestfunden. Da Nest, welches sich in einem Efeu an einer Mauer fand, war das Gründungsnest der Kolonie. Das Nest wurde nach Mitte Dezember entdeckt und keine eindeutigen Spuren, welche auf eine weiterführendes Bestehen hindeuteten. Die Königin verstarb wohl ausserhalb des Nestes.

2020 wurden im Raum Genf zwei Nester entdeckt und vernichtet, so wie es vom Bund vorgeschrieben wurde. Als invasive und auf der schwarzen Liste der Neobiota geführte "Art" (Unterart!) ist die Vespa velutina nigrithorax zu Bekämpfen! Zusammen mit einem Nest im Jura wurden diverse einzelne Individuen im Raum Genf, Jura und ein einzelnes im Tessin entdeckt.



Nest der Vespa velutina nth. auf dem Stadtgebiet von Genf; 24.09.2020 (Bild aus dem Web)


Funddatum
Kanton
Ort
Beschreibung
Fundhöhe
Bekämpfung
24.04.2017
JU
Fregiécourt 1 Individuum (Königin)
-
Ja
19.12.2019
VD
Mont-sur-Rolle Kleines Nest + 3 Individuen
2 Meter
Ja
29.07.2020
GE
Plainpalais 1 Individuum (Drohn)
-
Nein
14.08.2020
GE
Parc de la Grange 2 Individuen (Arbeiterinnen)
-
Ja
22.09.2020
GE
Quartier des Allières 1 Nest (Funksender)
23 Meter
Ja
30.09.2020
GE
Pregny-Chambesy 1 Nest (Funksender)
10 Meter
Ja
08.10.2020
JU
Noirmont 1 Nest (Funksender)
35 Meter
Ja
08.10.2020
TI
Ludiano 1 Individuum (Jungkönigin?)
-
Ja
31.10.2020
JU
Coeuve 1 Individuum (Jungkönigin?)
-
Ja
08.11.2020
JU
Noirmont 1 Individuum
-
Nein
24.11.2020
JU
Porrentruy 1 Individuum
-
Nein
Aufgearbeitete Fundstatistik aus der Schweizerischen Bienen-Zeitung 06/2021

2021 war wettermässig ein regnerisches und kühleres Jahr, was sich auch in den aufgefundenen Nester widerspiegelte. Ob und wie viele Geschlechtstiere aufgezogen und abfliegen konnten war nur wage anzunehmen. Dies würde sich dann erst im kommenden Jahr abzeichnen!



Funddatum Kanton
Ort
Beschreibung
Fundhöhe Bekämpfung
04.2021
GE
Bernex 1 Individuum (Königin)
-
Nein
06.2021
GE
Onex 1 kleines Nest
-
Ja
09.2021
GE
Chêne-Bouqeries 1 kleines Nest
-
Ja
09.2021
GE
Carouge 1 kleines Nest
-
Ja
09.2021
GE
Veyrier 1 kleines Nest
-
Ja
11.2021
JU
Les Bois 1 Individuum (Drohn)
-
Nein
Aufgearbeitete Fundstatistik aus der Schweizerischen Bienen-Zeitung 08/2022

2022 war wiederum ein an Tempeartur und Trockenheit aussergewöhnliches Jahr. Sowohl Hitze als auch die Trockenheit setzten allen Lebewesen zu.
Wiederum wurden im Raum Genf Nester von Vespa velutina nth. gefunden und vernichtet. Im Verlauf der Saison wurden dann zum ersten Mal in der Deutschschweiz Individuen (Arbeiterinnen) der Vespa velutina nth. im Raum Basel entdeckt und am 26.09.2022 das erste Nest in einem Kirschbaum in Münchenstein (BL) lockalisiert und vernichtet!
Insgesamt gingen 24 Meldungen über Sichtungen ein. 9 Nester, Gründungs- oder Umzugsnester, wurden vernichtet. Gegen Saisonende tauchten dann vereinzelt in den Kantonen SO, AG und FR Meldungen von einzelnen Individuen (Drohnen oder Jungköniginnen) auf.

2023
Seit Jahresbeginn wurden bei Apiservice 37 Meldungen (17 im Raum Genf/ 7 im Jura) gelistet. Dabei handelte es sich um Hornissenköniginnen (Stand; 19.06.2023). Mitunter wurde in Münchenstein (1), in Les Planchettes (1) und im Grossraum Genf mehrere Gründungsnester (5) samt Insassin eliminiert.
Die gesamte Liste der Funde bzw. bestätigten Meldungen finden Sie unter diesem Link bei frelonasiatique.ch ! Dies wird wohl aber nur ein kleiner Teil der eigentlichen Vorkommen abdecken, denn die Dunkelziffer wird weit höher sein. So lange die Bevölkerung nicht richtig informiert und sensibilisiert ist, werden weiterhin viele potenzielle Fälle totgeschlagen und ohne Meldung entsorgt!
Unterdessen haben wir den 24. September 2023 und die Meldungen haben sich mehr als versiebenfacht! Es sind derzeit 193 Sichtungen gemeldet, wovon jedoch "nur" 56 lokalisierte Nester, davon sind jedoch bis zum 24.09.2023 noch nicht alle bekämpft. Spitzenreiter ist weiterhin der Kanton Genf mit 22 Nester gefolgt vom Kanton Waadt mit 14 Nestern. Im Weiteren sind 6 im Kanton Jura und je 5 in den Kantonen Baselland und Neuenburg gemeldet. Alle übrigen Meldungen beziehen sich auf einzelne Individuen, welche in der Liste leider weder mit Funddatum, noch mit dem Geschlecht ausgewiesen sind. Dies würde eine Einstufung der Gefährdung erheblich erleichtern und weniger Ängste schüren.
Z. B. die Funde in Lufingen (ZH) oder Tägerwilen (TG), bei welchen es sich wohl um verschleppte einzelne Dunkelbrüstige Asiatische Hornissen (Arbeiterinnen) handelt. Unsere globale Vernetzung, auch in lokalen Bereichen, machen dies möglich, innert kurzer Zeit grosse Stecken per z. B. LKW-Transport zurückzulegen. Dies verfälscht die tatsächliche Verbreitung und führt zu unsicherheit in der Bevölkerung, welche bereits in der heimischen nun eine Asiatische Hornisse sehen!
Nachtrag zu den beiden oben genannten Meldungen von Lufingen (ZH) und Tägerwilen. Bei Tägerwilen (TG) wurde das Nest zwei Tage vor einer Suchaktion auf Deutscher Seite in Konstanz entdeckt und dort den zuständigen Stellen gemeldet. Es konnte dennoch anhand der Flugbewegungen bestimmt werden, dass die gemeldeten und beobachteten Arbeiterinnen der Schwarzen Hornisse zu jenem Nest gehörten. Auf Schweizer Seite war kein Nest vorhanden.
Bei Lufingen (ZH) wurde nachdem die Blätter im Oktober zu fallen begannen, das Nest in grosser Höhe in einem Baum an einem Bachlauf entdeckt und gemeldet. Interessanterweise befand sich in Sichtdistanz ein Bienenhaus mit mehreren Honigbienenvölkern. Die Schwarze Hornisse sei jedoch nie am Stand beobachtet worden. Hingegen befanden sich in Flugdistanz auch zwei Mastbetriebe, wo Fliegen reichlich vorhanden sind.

2024
Das Frühjahr startete angenehm warm, so dass bereits frühzeitig Sichtungsmeldungen eingingen. Der April wartete aber ab der zweiten Woche mit zwei Wochen durchgehender Kälte auf und reduzierte die Nestgründungen zahlreicher Hornissenköniginnen.
In Rafz (ZH) konnte ein Primärnest abgenommen werden, welches wohl von einer Königin aus dem durchgelaufenen Nest von Lufingen (ZH) gegründet wurde. Auch in Langwiesen (ZH), nahe meines Wohnkantons, wurden im August erste Sichtungen von Schwarzen Hornissen gemeldet. Es dauerte jedoch bis über Mitte September, bis nach dem Nest ausschau gehalten und eine Suchaktion eingeleitet wurde. Mittlerweile (14.10.2024) sei der Neststandort bekannt, das Nest aber noch nicht eliminiert (Stand 21.10.2024)!
Im weiteren wurde ein Nest der Schwarzen Hornisse unweit von Winterthur entdeckt.




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Diese Seite soll helfen, das Verständnis und die Unterscheidung der beiden Hornissenarten zu fördern.
[AR 01.2023]


01. Januar 2023; Version eins - © 2023 "hornissenschutz.ch - Andi Roost", CH - 8213 Neunkirch